Bilder 2020

ZUNS

= Zerteilt und neu sortiert
Auf einem mit der Rolle und flüssigen Farben intuitiv entstandenen abstrakten Bild auf Pappe werden quadratische Kompositionen gesucht und ausgeschnitten. Die Einzelteile werden dann zu einem größeren Bild neu zusammengefügt. 
Diese meditative Arbeit spiegelt für mich den Prozess wieder, den ich selbst und in meiner Umgebung zur Zeit in vielen Bereichen des Lebens wahrnehme: Verbindungen werden gekappt, Zusammenhänge zerstört, Dinge vereinzelt. Vielleicht kann aber - wie in meinem Arbeitsprozess - aus diesen Bruchstücken, das jedes für sich seine Qualität hat, durch Neugruppierung etwas qualitativ Besseres entstehen, eine durchdachtere Lösung. 

Abstrakte Zeiten

Mit diesen Bildern habe ich es gewagt, den gegenständlichen Bezug zu verweigern. Ich bin das Risiko eingegangen, die Deutungsmöglichkeiten offen zu belassen und damit anderen zu  überlassen. Vielleicht fehlten mir zu dieser Zeit im März einfach auch die Worte und Vorstellungen.

ISE

= im Schwung entdeckt
Diese Bilder entstehen mit flüssigen Farben und der Rolle am Stecken auf dem Boden.  Sie entstehen  im Schwung, wobei die Körperbewegung durch meine jeweilige Stimmung beeinflusst wird.  Auch Umgebungsgeräusche oder Musik nehmen Einfluss auf den Bewegungsrhythmus. 
Das so entstandene abstrakte Bild wird nach dem Trocknungsprozess immer wieder eher beiläufig betrachtet, bis ich Gegenständliches darin entdecke. Diese arbeite ich anschließend mit präziseren Farbmitteln heraus. Die Arbeit an diesen Bildern hat mir gezeigt, dass ich den Dingen Zeit geben muss, um sie wirklich zu erfassen und eine Lösung zu finden. Der Gedanke, mir Zeit nehmen zu dürfen,  war befreiend.